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Künstliche Intelligenz ersetzt keine Menschen

Damit Künstliche Intelligenz im Unternehmen effektiv ist, muss sie Fachkräften bei ihrer Arbeit helfen und darf nicht mit ihnen konkurrieren. Vectra, Anbieter einer intelligenten Plattform für Cybersicherheit, nimmt einige Vor- und Fehlurteile über diese Technologie in den Fokus.

Der Chefökonom der Bank of England hat kürzlich erklärt, dass Künstliche Intelligenz bald viele Arbeitsplätze obsolet machen werde. Ihm zufolge muss Großbritannien eine Qualifikationsrevolution durchführen, um zu verhindern, dass Arbeitnehmer ihren Job verlieren. Laut dem Plattformanbieter Vectra ist die beschriebene Furcht zu kurz gedacht. Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den Arbeitsplatz seien viel komplexer. Intelligente Technologie sollte als eine Möglichkeit gelten, Arbeitsplätze in interessanten Bereichen zu schaffen. Sie solle den Einzelnen nicht ersetzen, sondern ihn bei seiner Arbeit unterstützen.

Um zu vermeiden, dass die Maschine in etwas fernerer Zukunft den Menschen ersetzt, sollten Unternehmen jetzt schon Schulungsangebote einrichten, damit die Mitarbeiter ihre Rolle in einer stark automatisierten Arbeitsumgebung besser verstehen. In Zukunft werde Künstliche Intelligenz nahezu alle vom Menschen erzielten Ergebnisse verbessern. Mitarbeiter und Maschinen seien zusammen effizienter und produktiver als Mitarbeiter allein, aber auch als Maschinen allein.

 Routineaufgaben erledigt die Technologie sehr schnell

Im Bereich der Cybersicherheit trägt Künstliche Intelligenz laut Vectra zur Bewältigung des Fachkräftemangels bei, indem sie den Zugang zu Stellen erleichtert, die bislang hochspezialisierten Experten vorbehalten waren. Die Technologie analysiere versteckte Signale in der digitalen Kommunikation in Echtzeit, um die mögliche Infiltration durch Cyberkriminelle zu erkennen. Das Ausmaß und die heute erforderliche Geschwindigkeit bei der Bewältigung dieser Aufgabe übersteige die menschliche Kapazität.

Anwender, die eine Lösung auf Basis Künstlicher Intelligenz verwenden, könnten Cyberangriffe sehr schnell erkennen und stoppen. Künstliche Intelligenz verschaffe vielen Interessenten die Möglichkeit, Teil des Cybersicherheitsteams zu werden. In der Cybersicherheit komme Künstliche Intelligenz zunehmend in der Entscheidungsunterstützung zum Einsatz. Dank dieser Technologie könnten Anwender Bedrohungen schneller identifizieren, verstehen und darauf reagieren.

Die letzte Entscheidung sollte stets der Mensch treffen

Trotz dieser Vorteile sollte Künstliche Intelligenz laut Vectra am Arbeitsplatz nicht autonom agieren. Die Technologie sollte sich auf die Ausführung einer bestimmten Reihe von Aufgaben konzentrieren, aber vom Menschen überwacht werden, die Korrekturmaßnahmen durchführen und über die zu ergreifenden Maßnahmen entscheiden.

Maschinelles Lernen könne sehr große Datensätze durchforsten und das tun, wozu Menschen nie die Geduld und Ausdauer hätten. Die Mitarbeiter hingegen seien mit dem Kontext des Unternehmens vertraut, und wüssten beispielsweise, dass eine bestimmte Transaktion stets eine ungewöhnlich große Menge an Daten erfordert. Die Kombination aus unermüdlicher Datenanalyse und Kontextwissen biete die effektivste Verteidigung gegen Cyberangriffe.

Schulungen reduzieren die natürliche Ablehnung der Mitarbeiter

Künstliche Intelligenz ist laut Vectra viel mehr als ein technisches Thema. Die Undurchsichtigkeit der Funktionsweise, kombiniert mit der durch Science-Fiction beeinflusste Tendenz zur Vermenschlichung von Technologie lasse bei vielen Mitarbeitern spontan Misstrauen aufkommen.

Der Schöpfer einer intelligenten Anwendung könnte ein Funktionsprinzip programmieren, das einen moralischen Rahmen reproduziert, um zu verhindern, dass sein System bösartige Entscheidungen trifft. Dann würde sich jedoch die Frage stellen, wer diese Ethik definieren darf: der Benutzer, der Programmierer oder gar der Staat?

Künstliche Intelligenz lerne nicht nach festgelegten Prinzipien, sondern werte die ihr vorgelegten Daten aus. Alle Diskrepanzen in den Daten und im Algorithmus wirkten sich auf das Ergebnis aus. Technologie könne selbst nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden Um die Ängste der Mitarbeiter zu zerstreuen, sollten Unternehmen das Thema Künstliche Intelligenz besser kommunizieren und Schulungen anbieten, welche die besten Interaktionen mit intelligenten Applikationen aufzeigen. Jürgen Frisch