Das Internet der Dinge sowie der 3D-Druck werden erwachsen und Services steigern die Umsätze: Diese Entwicklungen prägen nach Ansicht von IFS, Hersteller unternehmensweiter Standardsoftware, die Fertigungsindustrie.

1. Das Internet der Dinge wird Bestandteil des Produktdesigns

Bislang setzten Fertigungsunternehmen Technologien für das Internet der Dinge (IoT) vor allem ergänzend ein. Fertige Produkte wurden mit Sensoren ausgestattet, um von der Peripherie der Anlagen, Maschinen oder Geräte Informationen über das Internet of Things zu senden. Das wird sich bald ändern. Fertigungsunternehmen werden die IoT-Möglichkeiten als festen Bestandteil ihres Produktdesigns machen. Produkte senden und empfangen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg Daten. Smart Manufacturing entwickelt sich damit weiter, Ferndiagnostik und Fernwartung werden optimiert oder Assets und Lagerbestände für effizientere und transparentere Supply Chains nachverfolgt.

2. Ergänzende Services nehmen Fahrt auf

In umkämpften Märkten werden Differenzierung und Kundenbindung für Fertigungsunternehmen wichtig. Den Weg dorthin eröffnet ihnen die Servitization, also die Ergänzung ihrer Produkte um innovative Services, sowie Service-basierte Geschäftsmodelle. Einige Fertiger nutzen bereits Digitalisierungstechnologien, um ihr Angebot anzureichern. Dazu zählt beispielsweise ein Maschinenbauer, der mit Hilfe des IoT seinen Kunden keine Maschinen mehr, sondern Betriebszeiten verkauft, ein Möbelhersteller, der sein Angebot um Cloud-Services für Beratungsleistungen erweitert, und ein Automobilzulieferer, der nicht länger nur Komponenten für einen Automobilhersteller liefert, sondern dessen Ersatzteillager auf Basis von Big-Data-Auswertungen betreibt. Schon in wenigen Jahren dürften die meisten Fertigungsunternehmen über die Hälfte ihrer Umsätze durch Services generieren.

3. Der 3D-Druck wird erwachsen

Der 3D-Druck wird weiter reifen und Potenzial entfalten. Bislang kam diese Technologie vor allem im kleinen Maßstab zum Einsatz, etwa bei der Herstellung von Hörgeräten oder Schmuck. Die größten Hindernisse im Einsatz waren die zeitaufwändigen Vor- und Nachbearbeitungen sowie die vergleichsweise kleinen Kapazitäten der 3D-Drucker. Nach und nach schwinden diese Barrieren. So hat beispielsweise Stratasys eine Lösung entwickelt, die drei Drucker in einem Stack kombiniert. Die Lösung kann 1.500 bis 2.000 Komponenten pro Tag produzieren und macht damit den 3D-Druck wirtschaftlicher als bisher.

„Smart Manufacturing und Service-basierte Geschäftsmodelle sind die zwei zentralen Versprechen der Digitalisierung an die Fertigungsindustrie“, erläutert Peter Schulz, Team Manager Presales bei IFS. „IoT-Technologie, 3D-Druck und Servitization werden zum Einlösen dieser Versprechen beitragen.“ Jürgen Frisch