Bei der Software-Einführung stehen IT-Verantwortliche vor der schwierigen Entscheidung: Eigenentwicklung, integrierte Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Suite oder Speziallösungen, Allrounder oder Branchenlösung. Das mittelständische Unternehmen Suer benötigt sowohl Funktionalität für den Handel als auch für die Produktion. Im Softwareauswahl-Verfahren wurde ein Anbieter gefunden, der den Spagat schafft.

MIT ÜBER 20.000 Sortimentsartikeln bietet der Automotive-Großhändler Suer aus Wermelskirchen seinen Kunden ein großes Portfolio an Fahrzeugbauteilen, Aluminiumprofilen und Landmaschinen-Ersatzteilen. Neben dem klassischen Handelsgeschäft fokussiert sich das Unternehmen aber auch auf die Fertigung einzelner Komponenten sowie den kompletten Service rund um den Nutzfahrzeugbau. Das 1982 gegründete mittelständische Unternehmen betreibt neben den deutschen Standorten in Wermelskirchen, Dasing und Leipzig auch Niederlassungen in Polen und Litauen. Im Jahr 2016 beschäftigte der Automotive-Großhändler insgesamt rund 200 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 50 Millionen Euro.

Altlösung erfüllt Kundenanforderungen nicht mehr

Ursprünglich aus dem Stahlgeschäft kommend, setzt Suer bereits seit Ende der 90er Jahre eine Speziallösung für den Stahlhandel ein, um seine Geschäftsprozesse zu unterstützen. „Den veränderten Kundenanforderungen kann die alte Lösung aber nicht mehr gerecht werden“, erklärt Peter Offermann, Projektleiter bei Suer. Diese würden in der heutigen Zeit mehr Flexibilität bei der Bearbeitung ihrer Aufträge erwarten als früher, zum Beispiel wenn es darum geht, spezielle Verpackungsrichtlinien umzusetzen. Zudem bestehe auch unternehmensintern immer wieder die Notwendigkeit, Prozesse effizienter zu gestalten, indem beispielsweise für Kunden individuelle Barcodes generiert werden sollen. Anforderungen wie diese unterstützt das bisher eingesetzte IT-System nicht.

Auch für zahlreiche Geschäftsbereiche – beispielsweise in Bezug auf Business Intelligence – kommen derzeit Eigenentwicklungen zum Einsatz, die oft jedoch nur grundlegende Funktionen zur Verfügung stellen können und über Schnittstellen an das zentrale System angebunden werden müssen. Für den Bereich Lagermanagement befinde sich zudem eine Drittlösung im Einsatz, die einen nahtlosen Ablauf bereichsübergreifender Prozesse zusätzlich erschwert.

Browserbasierte-basierte Software ermöglicht geräteunabhängigen Zugriff

Vor knapp zwei Jahren begann Suer daher damit, sich am Markt nach einer integrierten ERP-Lösung umzusehen. „Wir wollten auf jeden Fall einen Allrounder einführen“, berichtet Peter Offermann. Das Geschäftsfeld des Automotive-Großhändlers sei sehr breit gefächert: Zu 70 Prozent bestehe es aus Handel, zu 30 Prozent aus Produktion. „Wir brauchten daher eine Lösung, die beide Teile umfassend und auf hohem Niveau abdecken kann, keine Speziallösung, die nur auf einen Teilbereich zugeschnitten ist“, erklärt Offermann.

Hierzu selektierten die Projektverantwortlichen um Peter Offermann zunächst die drei vielversprechendsten Systeme, die vor allem nach objektiven Kriterien wie der Unternehmensgröße für Suer geeignet schienen. Die Kandidaten der Endauswahl lud der Projektverantwortliche daraufhin zu Workshops und Präsentationen an den Firmensitz, um die jeweiligen Lösungen genauer begutachten zu können.

Die speziell zusammengestellten Gruppen aus Key-Usern und Vertretern der Geschäftsleitung entschieden sich zugunsten der Lösung APplus von Asseco „Die ERP-Suite überzeugte vor allem durch ihre zukunftsfähige und offene Technologie“, begründet Offermann die Wahl. APplus biete Spielraum für künftige Erweiterungen und lasse sich bei Bedarf auch durch die Suer-interne EDV anpassen und warten. Da die Lösung vollständig browserbasiert sei, könnten Mitarbeiter geräteunabhängig auf das System zugreifen, sodass es auch möglich sie Außendienstmitarbeiter anzubinden. Den Livestart der Lösung plant der Automotive-Großhändler für den 1. Januar 2018.

Anbindung ausländischer Niederlassungen

Für die Zukunft denkt Suer darüber nach, das ERP-System auch bei seinen Auslandsniederlassungen einzuführen. Derzeit arbeiten diese jeweils mit ihrem eigenen System und sind lediglich rudimentär in die Prozesse der deutschen Zentrale eingebunden. So könnten sie etwa per Virtual Private Network (VPN) Lagerbestände einsehen. Da APplus multimandantenfähig sei, ließe sich die internationale Zusammenarbeit ohne großen Aufwand verbessern. Eine Bestellung im Ausland würde dann beispielsweise automatisch einen Warenausgang in Deutschland auslösen, sodass Aufträge zwischen den einzelnen Niederlassungen nicht mehr notwendig wären. „Generell würden wir auch unsere Flexibilität für künftige Entwicklungen sicherstellen“, betont Peter Offermann. Sollte es beispielsweise eines Tages notwendig werden, eine vollkommen neue Produktsparte anzubieten, könnte die neu gegründete Firma eigenständig agieren, wäre aber trotzdem weiterhin als Mandant in das zentrales System des Automotive-Großhändlers Suer eingebunden. hei


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